Achtsamkeit bedeutet das Sich-Einlassen auf den gegenwärtigen Moment ohne zu bewerten. Bei der Schulung von Achtsamkeit lernen wir, uns mit all unseren Sinnen für den jeweiligen Augenblick zu öffnen und wirklich auch dort zu sein, wo wir gerade sind. Dadurch nehmen wir das Leben intensiver wahr.
Achtsamkeit bedeutet auch in Beziehung sein. Mit uns selbst, mit unserem Gegenüber, mit allem was uns im jeweiligen Moment bewusst wird, egal ob es angenehm oder unangenehm ist und das alles anzuerkennen und anzunehmen, so wie es gerade ist. Damit ist nicht gemeint, dass wir mit allem einverstanden sind, resignieren oder alles mit uns selbst ausmachen. Im Gegenteil, wenn wir den Moment voll und ganz so annehmen, wie er ist, werden wir fähiger, jeder Situation authentisch zu begegnen.
Achtsamkeit führt also nicht zu Distanziertheit oder Weltfremdheit. Achtsamkeit führt zu der Fähigkeit, den Herausforderungen des Lebens mit größerer Klarheit und Weisheit zu begegnen und unser Leben entsprechend gestalten zu können.
In der Haltung der Achtsamkeit erfahren wir das Leben von Moment zu Moment. Wir arbeiten mit dem, was jetzt gerade geschieht. Der gegenwärtige Augenblick ist der einzige Moment, in dem wir wahrnehmen, lernen, wachsen und Veränderungen bewirken können.
Die Achtsamkeitspraxis bringt uns in Kontakt mit uns selbst. Denn erst wenn wir im Kontakt und in Beziehung mit uns selbst sind, können wir auch authentische Beziehungen mit anderen führen.
«Achtsamkeit bedeutet, auf eine bestimmte Weise aufmerksam zu sein: bewusst im gegenwärtigen Augenblick und ohne zu urteilen.»
Karin Messmer